Einen herzlichen musikalischen Empfang erhielt der Musikverein Gerstetten am 28. September durch seine Partnerkapelle im ungarischen Werischwar. Schnell vergessen war die lange Fahrt mit dem Bus von Gerstetten nach Pilisvörösvár beim Empfang durch die Freunde.  Seit 28 Jahren besteht die Partnerschaft der beiden Kapellen und der Musikverein ist der diesjährigen Einladung von Vorstand János Feldhoffer erneut und gerne gefolgt. Der Ausklang des ersten Tages erfolgte mit einem regen Austausch von Neuigkeiten in der „Stube“.

 Immer am letzten Samstag im September feiert die Bevölkerung von Werischwar ihr seit Generationen überliefertes Weinlesefest. Hierbei gibt es einen großen Umzug mit vielen Gruppen aus Kindergärten, Schulen, den örtlichen Vereinen mit Festwägen, Reitgruppen und dem Werischwarer Heimatwerk. Angeführt wurde der Umzug von der Werischwarer Blaskapelle und den zierenden Abschluss lieferte der Gerstetter Musikverein. Eine kleine Delegation, die aus aktiven und passiven Mitgliedern des Musikvereins Gerstetten bestand, durfte die Gruppe um Bürgermeister István Gromon aus Werischwar begleiten. Darunter war als Vertreter des Partnerschaftskomitees Franz Nerad. Im Hof des Gymnasiums konnten allerlei Vorführungen bestaunt werden. Z. B. gibt es die Tradition der Schlüsselübergabe. Seinerzeit ging es bei der Weinlese oft recht lustig zu. Die jungen Menschen waren manchmal sehr übermütig. Aus diesem Grund wurde der Schlüssel der Stadt für die Zeit der Weinlese an ein Paar übergeben, dem man zutraute die Ordnung und vor allem die Zucht gewährleisten zu können.

 

 

 Am Abend ging es dann zum Ball im Kulturhaus. Hier übernahmen die Gerstetter Musikanten den ersten Teil und spielten zum Tanz auf.  Als im Anschluss die Werischwarer Burschen Stimmung machten, konnten die Musikerinnen und Musiker inklusive Dirigent Jan Jäger auch ihr Tanzbein bis in die frühen Morgenstunden schwingen.

 

 Sehr gefreut haben sich die Musiker über eine aktive Einladung zum Budapester Oktoberfest. Bei der Fahrt mit dem Bus durch Budapest konnten die Musikanten auf großen Plakaten „Musikverein Harmonie Gerstetten“ lesen und es dann kaum mehr erwarten dort anzukommen.  Im großen Festzelt fand der fast vierstündige Auftritt statt. Es war ein einmaliges Erlebnis für die Gerstetter und Werischwarer Musikanten in einem so großen Zelt zu spielen.

 

  Bevor es mit dem Bus wieder zurück nach Werischwar ging, konnte man den Abend im großen Festzelt bei Rock- und Popmusik und im kleinen Zelt bei Blasmusik ausklingen lassen.

Selbstverständlich darf und soll eine Exkursion nicht fehlen. Sehr schön war es auf der Margareteninsel. Die Margareteninsel ist die bekannteste Donauinsel in Budapest. Sie befindet sich zwischen den beiden Stadthälften Buda und Pest. Mit einer kleinen Bahn ging es über die Insel. Zu sehen gab es wunderschöne Parkanlagen und bei einem Stopp konnte der größte Springbrunnen von Budapest untermalt von angenehmer Musik bestaunt werden. Der Ausflug wurde abgeschlossen mit dem Besuch der Fischerbastei. Beim Aufstieg wurde das wichtige Gruppenbild erstellt unterstützt durch ein spontanes Lied der Teilnehmer. Dies wurde mit Applaus und vielen gezückten Kameras anderer Passanten gewürdigt.

 

  Auf der Fischerbastei hatte jeder Zeit für sich, sei es um den grandiosen Ausblick über Budapest zu genießen oder sich zu stärken bei einer deftigen Gulaschsuppe.

Zurück vom Ausflug rein in die „Stube“ in Werischwar. Schon war der Abschlussabend gekommen. Es gab Essen, Trinken und was bei einer Musikerreise Standard sein sollte: viel Musik! Eine schöne Überraschung waren die Lieder des Werischwarer Heimatwerks. Der Verein praktiziert Volkstanz und singt deutsche wie auch ungarische Lieder. Rundum war es ein kurzweiliger Abend, der den nahenden Abschied nach ereignisreichen vier Tagen sehr schwer machte. Es wurden Geschenke ausgetauscht und Vorstand Stefan Szabo hatte eine schöne Überraschung parat. Er überreichte als Dank für die Gastfreundschaft auch einen Gutschein über Noten, welchen die Werischwarer Musikanten sehr gerne einlösen werden.

 

 Schön ist, dass alte Freundschaften gefestigt und neue geschlossen wurden. So ist die Freude auf ein Wiedersehen 2019 beim Gegenbesuch in Gerstetten schon jetzt sehr groß.